Grundbildung ab Schuljahr 2026/27

Die Arbeit findet einerseits in den Gremien der OdA statt, in denen alle Berufe und verschiedene Landesteile und Regionen vertreten sind; und andererseits in den jeweiligen Berufsbildungskommissionen der einzelnen Berufe. Auch hier können sich alle Regionen einbringen.  Gemäss den Vorgaben des Berufsbildungsgesetzes fällt die OdA alle finalen Entscheide.

Bei den LandwirtInnen EFZ wird es neu Fachrichtungen geben: in den ersten beiden Jahren ist die Ausbildung nach wie vor breit und deckt den pflanzlichen und den tierischen Bereich ab, ausgehend vom agrarökologischen Kreislauf. Im 3. Jahr spezialisiert man sich in einer Fachrichtung. Nach 3 Jahren schliesst man wie bisher mit dem EFZ in dieser Fachrichtung ab. In einem zusätzlichen 4. Lehrjahr kann eine zweite Fachrichtung absolviert werden und man erhält ein zweites EFZ für diese Fachrichtung.

Die Geflügelfachleute werden als Fachrichtung in die Landwirtschaft integriert.

Die Weinberufs WinzerIn und WeintechnologIn werden zu einem Beruf zusammengelegt, wie bei den LandwirtInnen mit Fachrichtungen.

GemüsegärtnerInnen und Obstfachleute bleiben bei einem 3jährigen EFZ wie bisher, ohne Fachrichtungen.  

Für den Beruf Landwirtin sind diese Fachrichtungen vorgesehen: Ackerbau, Ackerbau Bio,  Rindviehhaltung, Schweinehaltung, Alp- und Berglandwirtschaft, Geflügelproduktion. Das Wissen zum biologischen Landbau ist in allen Fachrichtungen integriert. Beim Ackerbau gibt es zusätzlich eine separate Richtung, weil dort die Herausforderungen für die biologische Produktion am grössten sind..

Bei den Weinfachleuten gibt es die Fachrichtungen Winzer und Kellerwirtschaft.

Es handelt sich um ein Lehrjahr mit Lehrvertrag und wird damit wie die anderen Lehrjahre von Bund und Kantonen finanziert.

Wer in Zukunft einen Betrieb führen will, so dass Vollerwerb möglich ist und eine Familie ernährt werden kann, braucht vertiefte Kompetenzen. Viele Betriebe führen heute mehr als einen gewichtigen Betriebszweig. Hier muss es selbstverständlich werden, dass das vierte Jahr absolviert wird. Es liegt an uns, dieses Jahr spannend und lohnend zu gestalten; dass die jungen Menschen hier das Wissen und die Kompetenzen erfahren, die sie benötigen und ihr Netzwerk erweitern können. Organisationen, LehrmeisterInnen, BerufsberaterInnen, Lehrpersonen und Eltern müssen hier an einem Strick ziehen.

Das vierte Jahr wird sicher als Praxisjahr für die höhere Berufsbildung anerkannt. Und der Lohn wird vom 3. zum 4. Lehrjahr nochmals einen grösseren Sprung machen – immerhin hat man hier schon das erste EFZ in der Tasche.

Früher war es undenkbar, eine Lehre zu machen – die jungen Menschen haben daheim mitgearbeitet und später übernommen. Heute ist es selbstverständlich, eine Lehre zu machen. Aber die Zeiten ändern sich, werden herausfordernder und wechselhafter – in Zukunft wird es ebenso selbstverständlich sein, dass BetriebsleiterInnen eine längere und spezifischere Ausbildung brauchen.

Unmittelbar im Anschluss an die Revision der Grundbildung wird auch die höhere Berufsbildung überarbeitet. Berufs- und Meisterprüfung werden an das neue Modell der Grundbildung angepasst. Es ist wichtig, dass dieser Übergang attraktiv ist. Zudem sollen die Absolventen eines 4. Lehrjahrs einen kleinen Vorteil gegenüber denen mit nur einer Fachrichtung haben.

Hier wird sich nichts ändern: Nachdem das EFZ wie bisher nach 3 Jahren ausgestellt wird, können EBA-Absolventen wie bisher ins 2. Lehrjahr einsteigen. Sie wählen im 3. Jahr eine Fachrichtung, genau wie alle anderen.

Solange die Lehrdauer bei allen Berufen gleich ist, können wir in einer gemeinsamen Bildungsverordnung bleiben. Bsp.: eine 3jährige Lehre ohne Fachrichtungen neben dem Modell 3+1 in der gleichen BiVo. Für eine obligatorisch vierjährige Lehre bräuchte es eine eigene Bildungsverordnung.

Das hängt von den zukünftigen Ausbildungsanforderungen für den Zugang zu Direktzahlungen ab, sie werden von der Agrarpolitik festgelegt. Die Revision der Grundbildung und die AP22+ sind zwei völlig unabhängige Prozesse. Da die AP22+ derzeit sistiert ist, wird unsere Revision wird mit grosser Wahrscheinlichkeit vor der neuen Agrarpolitik abgeschlossen sein. Solange die AP22+ nicht abgeschlossen ist, bleibt es für den Bezug von Direktzahlungen beim Status quo. Unsere Mitgliedorganisationen haben für die AP22+ klar deponiert, dass ein EFZ für den Bezug von Direktzahlungen auch weiterhin genügen muss. 

Wir planen im 3. Jahr ausreichend Platz für die Betriebswirtschaft. Der Unterricht in den Fachrichtungen muss neben dem fachtechnischen Wissen auch die betroffenen Märkte und die Entwicklung der Produktion auf diesen Märkten umfassen.

Die Umsetzung erfolgt ab dem Schuljahr 2026/27.

Das hängt von den zukünftigen Ausbildungsanforderungen für den Zugang zu Direktzahlungen ab, sie werden im Rahmen der AP22+ festgelegt. Die Revision der Grundbildung und die AP22+ sind zwei völlig unabhängige Prozesse. Da die AP22+ derzeit sistiert ist, wird unsere Revision wird mit grosser Wahrscheinlichkeit vor der neuen Agrarpolitik abgeschlossen sein. Solange die AP22+ nicht abgeschlossen ist, bleibt es für den Bezug von Direktzahlungen beim Status quo. Unsere Mitgliedorganisationen haben für die AP22+ klar deponiert, dass ein EFZ für den Bezug von Direktzahlungen auch weiterhin genügen muss.